Der Spielort

An das Siechenhaus hat die Szenerie Burgdorf gefreute Erinnerungen: Im Steingebäude am Rande von Burgdorf führten wir 2012 Hans Herrmanns Stück „Die Franzosenkrankheit“ auf. Nun kehren wir in das vor über 500 Jahren erbaute Haus zurück, um mit hoffentlich ebenso grossem Erfolg das vom selben Autor verfasste „Fäustchen“ auf die Bühne zu bringen.

Ursprünglich war das Siechenhaus – wie sein Name schon erahnen lässt – kein Ort der Freude: Unzählige Leprakranke verbrachten darin ihre letzten Lebensjahre. Sie schliefen in schachtelartigen Zimmern, deren Umrisse noch heute zu sehen sind.  Badend, schwitzend und schröpfend und mit allerlei Tinkturen und Salben versuchten sie, ihre von der Krankheit geschundenen Körper zu reinigen und sich so zumindest ein wenig Linderung zu verschaffen. Um den Unterhalt der Räume mussten sie sich selber kümmern; die Stadt wollte mit den Todgeweihten nichts zu tun haben.